INTEGRATION : Berufliche Chancen für Zuwandererkinder in Deutschland besser als im OECD-Durchschnitt

2. Dezember 2012 // zwd Berlin (at).

Kinder von Zuwanderern können sich in Deutschland besser auf dem Arbeitsmarkt behaupten als in vielen anderen OECD-Ländern

„Deutschland gehört zur Spitzengruppe bei der Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern“. Das hob der Integrationsexperte der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD), Thomas Liebig, bei der Vorstellung des OECD-Indikatorenberichts 2012 am 3. Dezember in Berlin hervor. Demnach ist insbesondere die Situation von Zuwandererkindern auf dem deutschen Arbeitsmarkt besser als in vielen anderen OECD-Ländern. Laut OECD-Integrationsbericht befanden sich im Durchschnitt aller OECD-Staaten 2008 in der Gruppe der 15 bis 34-Jährigen über 16 Prozent weder in einem Ausbildungs- noch in Beschäftigungsverhältnis. In Deutschland traf das 2008 nur auf 13 Prozent der Kinder von Einwanderern zu.

Zum ersten Mal berücksichtigten die Forscher der OECD bei ihrer Beobachtung von Integrationsentwicklungen nicht ausschließlich Arbeitsmarktdaten: Die Autoren der Studie trugen Indikatoren aus Bildung, Gesundheit, Wohn-, Einkommens- und Arbeitsverhältnissen zusammen, anhand derer sie die Stärken und Herausforderungen einzelner OECD-Länder im Umgang mit MigrantInnen und deren Kindern aufzeigten. Die Studie legt unter anderem offen, "dass im Inland geborene und dort ausgebildete Kinder von Zuwanderern im Vergleich zu Kindern mit zumindest einem im Inland geborenen Elternteil immer noch benachteiligt sind." Das gilt für Deutschland genauso wie für alle anderen OECD-Länder. Nach Auffassung der Autoren hängt dies mit einer oft ungünstigen ökonomischen Ausgangsbasis der Zuwandererfamilien zusammen, mit den von den Kindern besuchten Schulen und mit der Sprache, die im Elternhaus gesprochen wird.

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