zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 345 : „PISA“ und „TIMSS“: Bildungsstudien zeigen Systemschwächen auf

31. Dezember 2016 // zwd Berlin (hr).

Wo steht das deutsche Bildungssystem? Die Ergebnisse der kürzlich vorgestellten PISA- und TIMSS-Studien zeigen einen Stillstand bei den Leistung der SchülerInnen auf. ExpertInnen sehen die Gründe dafür in strukturellen Mängeln. Einer der Hauptkritikpunkte ist dabei die Kopplung des Bildungserfolges an die soziale Herkunft der Kinder und Jugendlichen. Auch das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern verhindere nach Ansicht vieler PolitikerInnen und GewerkschafterInnen eine erfolgreichere deutsche Bildungslandschaft.

Außerdem in dieser Ausgabe:

  • Neues Strategiepapier: KMK will SchülerInnen zukunftsfest machen
  • Mecklenburg-Vorpommern und Berlin: Wohin steuern die Länder in der Bildungs- und Kulturpolitik?
  • „Die Akte Rosenburg“: Naziverseuchte Vergangenheit
  • Klug und vielfältig: Das Bücherjahr 2016

  • VERGLEICHSSTUDIEN: Deutschlands Bildungssystem tritt auf der Stelle

    Der Aufwärtstrend, den die Bundesrepublik nach dem „PISA-Schock“ von 2001 erlebt hat, scheint gedämpft: Beim weltweiten Schulvergleichstest „PISA 2015“, dessen Ergebnisse Anfang Dezember vorgestellt wurden, erzielten die geprüften 15-jährigen SchülerInnen aus Deutschland in Naturwissenschaften und Mathematik schlechtere Ergebnisse als drei und sechs Jahre zuvor. Auch im Grundschulalter zeigen sich Defizite: Die „TIMSS“-Studie, die die Leistungen von etwa 300.000 SchülerInnen in Mathematik und in den Naturwissenschaften jeweils zum Ende der vierten Klasse vergleicht, bescheinigte den deutschen Kindern in diesen Fächern Nachholbedarf. Auch in vielen anderen Fächern herrscht Stillstand. BildungsexpertInnen sehen die Hauptgründe dafür in der Struktur des Bildungssystems.

    Seite 23

    BILDUNG & POLITIK

    DIGITALISIERUNG
    Neues Strategiepapier: KMK will SchülerInnen zukunftsfest machen

    Die Vergleichsstudie „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) deckte es vor zwei Jahren schonungslos auf: Die Computerkompetenzen deutscher SchülerInnen sind verbesserungswürdig. Demnach sind die Jugendlichen zwar im hohen Maße von Smartphones und Laptops fasziniert, nutzen die Geräte aber selten sinnvoll für die Schule. Die BildungsministerInnen und -senatorInnen der 16 Bundesländer haben Anfang Dezember in Berlin nun eine Strategie zur „Bildung in der digitalen Welt“ verabschiedet. Mit ihr sollen SchülerInnen und Studierende besser auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet werden. Die Vereinbarungen enthalten dabei wesentliche Anforderungen für künftige Lehrpläne sowie an die Ausstattung von Schulen oder Hochschulen und betreffen auch die Berufsausbildung.
    Seite 22

    BERLIN
    Baustellen für Scheeres, Chance für Lederer

    Die ehemalige Opposition hat sich durchgesetzt: Mit Klaus Lederer (Linke) bekommt Berlin erstmals seit 2006 wieder einen eigenständigen Kultursenator. Sandra Scheeres (SPD) bleibt für viele Beobachter überraschend Bildungssenatorin, verliert jedoch den Wissenschaftsbereich an die Senatskanzlei. Auf beide wartet in der Hauptstadt viel Arbeit.
    ab Seite 13

    MECKLENBURG-VORPOMMERN
    Neue Kultusministerin will keine Experimente

    Wohin führt der Weg Mecklenburg-Vorpommerns in der Bildungs- und Kulturpolitik? Nach drei Wochen im Amt hat die neue Kultusministerin Birgit Hesse (SPD) erste Schwerpunkte für die laufende Legislaturperiode benannt.
    Seite 14

    zwd-ÜBERSICHT
    Die Bildungs- und Kulturprogrammatik in den Koalitionsverträgen nach den Landtagswahlen 2016
    ab Seite 18

    KULTUR & POLITIK

    „DIE AKTE ROSENBURG“
    Naziverseuchte Vergangenheit

    Es ist seit Langem bekannt, dass nach dem Zweiten Weltkrieg kaum ein Richter oder Staatsanwalt des Nazi-Regimes für seine grausamen Urteile und die Anwendung der Rassengesetze zur Rechenschaft gezogen wurde. Nahezu alle konnten ihre juristischen Karrieren in der Bundesrepublik nahtlos fortsetzen. Nun zeigt sich deutlich, warum. Das Justizministerium der Bundesrepublik (BMJ – heute: BMJV) war bis in die 1970er Jahre hinein ein Hort ehemaliger NSDAP-Mitglieder. Dies geht aus dem Abschlussbericht einer wissenschaftlichen Kommission zur NS-Vergangenheit des BMJ, der „Akte Rosenburg“, hervor. Er wurde Mitte Oktober im Beisein von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) in Berlin vorgestellt. Als eine Konsequenz aus dem Bericht will dieser die JuristInnenausbildung um dieses Themenfeld erweitern.
    ab Seite 24

    AUFARBEITUNG DER GESCHICHTE
    Das Dunkle kommt ans Licht

    Neben dem BMJV beschäftigen sich auch andere Bundesministerien und -ämter mit der Aufarbeitung ihrer Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Dies gilt beispielsweise für das Auswärtige Amt, das Bundesinnenministerium sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz. Weitere Studien zu Ministerien und anderen Institutionen sind in Vorbereitung: Zum Bundesnachrichtendienst, zum Bundesfinanzministerium, zum Bundeswirtschaftsministerium und zum Bundesarbeitsministerium.
    ab Seite 26

    DAS BÜCHERJAHR 2016
    Klug und vielfältig

    Margarete Stokowski: Untenrum frei
    Antje Schrupp: Vote for Victoria!
    Wolfgang Kastrup, Helmut Kellershohn (Hrsg.): Kulturkampf von rechts
    Henrike von Platen (Hrsg.): Neue Courage!
    Manfred Dammeyer: Handschlag
    Burkhard Jungkamp, Marei John-Ohnesorg (Hrsg.): Gerechtigkeit fängt bei der Bildung an – Eine sozialdemokratische Erzählung
    Klaus Klemm, Jutta Roitsch (Hrsg.): Hauptsache Bildung
    ab Seite 28

    NAMEN SIND NACHRICHTEN
  • Barbara Hans
  • Julia Bönisch
  • Tanit Koch
    Seite 31

    DER zwd IM INTERNET
    Nachrichten aus dem zwd-Portal Bildung, Kultur & Politik


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