GIRLS‘ DAY 2017 : Aufruf: Türen öffnen für Mädchen

29. März 2017 // zwd Berlin (mb).

  • Gastgeber-Betriebe für Girls’ Day gesucht
  • Intention: mehr Schülerinnen in den MINT-Bereich bringen
  • Ab der fünften Klassenstufe ist die Teilnahme möglich

  • Bootsbauerin? Physikerin? Berufsfeuerwehrfrau? Neue Berufsperspektiven für Schülerinnen bietet der Girls’ Day am 27. April 2017 in Berlin. Das Berliner Aktionsbündnis Girls’ Day ruft Unternehmen, Hochschulen und Organisationen auf, den Aktionstag zu nutzen und die Türen zu öffnen. Das Interesse der Mädchen sei groß, deswegen werden noch viele Gastgeber*innen gesucht.

    Am Girls’ Day sind Schülerinnen für einen Tag Gast in Berliner Betrieben und Hochschulen. Sie erkunden neue Wege in Berufe, die für sie wenig selbstverständlich sind. Dazu gehören Berufe in den sogenannten MINT-Berufen: Technik, Handwerk und Naturwissenschaften sowie in Leitungsverantwortung oder als Existenzgründerin.

    Bundesweit nehmen jährlich 100.000 Mädchen teil

    Mädchen erzielen gute schulische Abschlüsse, doch beim Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder Studium scheint dies nach wie vor kaum eine Rolle zu spielen. Junge Frauen schließen Ausbildungsverträge in einem sehr engen, klassischen Spektrum von Berufen ab, oft niedrig entlohnt mit geringen Aufstiegsmöglichkeiten. Der Girl’s Day zeigt Alternativen auf. Die Arbeit im digitalen Zeitalter, die sogenannte Industrie 4.0, bedeutet auch für Frauen eine große Chance. Bundesweit nehmen jährlich mehr als 100.000 Schülerinnen am Girl’s Day teil und zeigen sich offen für technische Fragen. Die Angebote richten sich laut Veranstalterinnen selbstverständlich auch an Schülerinnen mit Migrationshintergrund und an geflüchtete Mädchen.

    In Berlin nutzen rund zehn Prozent der Schülerinnen den Berliner Girls’ Day und lernen Unternehmen und Auszubildende in Zukunftsberufen kennen. Die Angebote in IT-Berufen, dem stärksten MINT-Bereich, seien immer ausgebucht. Nicht selten mündet der Girls’ Day Kontakt in einem Ausbildungsverhältnis. Ein Drittel der Unternehmen, die sich mehrfach am Girls’ Day beteiligen, erhalten Bewerbungen für Praktika und Ausbildungsplätze.

    Aufruf an Unternehmen, Eltern und Schulen

    Der Girls' Day ist der größte und vielfältigste Berufsorientierungstag für Mädchen. Er bietet Schülerinnen seit 17 Jahren Chancen, ihr Berufswahlspektrum zu erweitern. In der Hauptstadt haben in der Vergangenheit über 100.000 Schülerinnen am Girls' Day teilgenommen. Die Nachfrage der Mädchen übersteige weiterhin das Angebot, deswegen ruft das Berliner Aktionsbündnis Unternehmen auf, teilzunehmen. Junge Frauen am Girls' Day gezielt anzusprechen, böte eine gute Gelegenheit nicht nur den Bewerbungspool mit guten Schulabschlüssen zu vergrößern, sondern auch den Frauenanteil in ihren Betrieben zu erhöhen.

    Die Eltern werden gebeten, sich frühzeitig mit der Berufswahl ihrer Töchter auseinanderzusetzen und die Teilnahme am Girls’ Day zu unterstützen. Ein entsprechendes Formular für den „Antrag auf Freistellung vom Unterricht“ ist auf der Homepage des Girls‘ Day zu finden und bei der jeweiligen Klassenleiter*in abzugeben.

    Boys‘ Day

    Fast zeitgleich zum Girls‘ Day wurde der Boys‘ Day eingeführt. Dabei lernen Jungen für Männer untypische Berufe kennen und setzen sich mit männlichen Rollenbildern und der eigenen Lebensplanung auseinander. Die Angebote finden parallel zum Girl’s Day am 27. April statt. Einrichtungen und Unternehmen, in deren Berufsfeld maximal 40 Prozent Männer aktuell eine Ausbildung machen oder studieren, können Veranstaltungen für Jungen ab der 5. bis zur 10. Klassenstufe anbieten. In anderen Bundesländern, beispielsweise in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, hat sich das Konzept als „Zukunftstag für Mädchen und Jungen“ durchgesetzt.

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