SCHULQUALITÄT : Neues Handbuch vorgestellt

17. November 2016 // zwd Berlin (hr/ticker).

  • Qualitätsbereiche für zukunftsweisende Praxis erarbeitet
  • Erfahrungen und Erfolge des Deutschen Schulpreises als Basis

  • Was macht eine gute Schule aus? Fundierte Antworten auf diese Frage bietet das neue Handbuch „Gute Schule – Sechs Qualitätsbereiche für zukunftsweisende Praxis“, das WissenschaftlerInnen und SchulpraktikerInnen gemeinsam erarbeitet haben. Dem Buch zu Grunde liegt ein umfassendes Qualitätsverständnis von Schule, das in den sechs Qualitätsbereichen des Deutschen Schulpreises beschrieben ist.

    „Eine gute Schule geht produktiv mit den Interessen und Möglichkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler um. Die Lehrkräfte leiten die Kinder und Jugendliche an, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen. Eine gute Schule bleibt nicht stehen, sondern sucht nach neuen Wegen“, sagte Prof. Hans Anand Pant, Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie und einer der HerausgeberInnen des Fachbuches. „Die über 60 Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises belegen eindrucksvoll, wie diese gute Praxis gelingen kann“, erklärte er. Diese dienten den AutorInnen des Handbuchs als Best Practice-Beispiele. Aus dem aktuellen Stand der Forschung und innovativer Praxis an den Preisträgerschulen arbeiten sie folgende Kernaussagen zu den sechs Qualitätsbereichen des Deutschen Schulpreises heraus:

  • Leistung: Gute Schulen fühlen sich für die Leistungen ihrer SchülerInnen verantwortlich. Sie zeichnen sich aus durch ein ganzheitliches Leistungsverständnis, das sich nicht auf die Kernfächer und die Notengebung beschränkt, weil Schülerleistungen auf vielfältige Weise sichtbar werden. Leistungsorientierung, Persönlichkeitsbildung und Demokratiefähigkeit gehören zusammen.
  • Umgang mit Vielfalt: Eine gute Schule führt jedes Kind und jeden Jugendlichen zu bestmöglichen Lernergebnissen. Um alle Potenziale zu entfalten, brauchen Schulen multiprofessionelle Teams, die individuelles und gemeinsames Lernen nicht als Gegensatz begreifen.
  • Unterrichtsqualität: Gute Schulen setzen auf einen klugen Wechsel von lehrergesteuertem Unterricht und offenen Lernformen. Sie haben immer die Abstimmung von fachlichen Inhalten und den Lernvoraussetzungen aller Schülerinnen und Schüler im Blick.
  • Verantwortung: Gute Schulen ermöglichen die Teilhabe aller am Schulgeschehen: Die SchülerInnen übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Lernen, für die Schulgemeinschaft – als soziale Weltbürger.
  • Schulklima, Schulleben und außerschulische PartnerInnen: Gute Schulen sorgen dafür, dass das Lernen angstfrei, in sicherer und gesunder Umgebung stattfindet. Schule ist nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum. Eltern sind wichtige Partner.
  • Schule als lernende Institution: Die Entwicklung guter Schulen braucht die Zusammenarbeit aller: Unterricht wird im Team gestaltet und Fortbildung nach dem realen Bedarf mit dem Kollegium geplant. Gute Schulen lernen nie aus.

    Das Handbuch baut auf Erfahrungen und Erfolgen des Deutschen Schulpreises auf, der seit 2006 von der Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit der Heidehof Stiftung vergeben wird und wurde im Rahmen des Kongresses „schulen. gestalten. zukunft.“ der Deutschen Schulakademie, der am 14. und 15. November in Berlin stattfand, vorgestellt. Es erscheint im Verlag Klett/Kallmeyer mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, der Heidehof Stiftung und der Deutschen Schulakademie.
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