ANNE-KLEIN-FRAUENPREIS : Nomarussia Bonase: Südafrikanische Kämpferin für Frauenrechte

16. Januar 2017 // zwd Berlin (yh/ticker).

  • Südafrikanerin erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis
  • Organisation „Khulumani“ setzt sich für die Opfer des Apartheidregimes ein

  • Nomarussia Bonase ist für ihr besonderes Engagement mit dem Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung ausgezeichnet worden. Die 50-jährige Südafrikanerin setzt sich für die Opfer des Apartheidregimes in ihrer Heimat ein. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei auf den Frauen, die während des Regimes Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt waren. Der Preis würdige mit Bonase eine „südafrikanische Aktivistin für Frauenrechte und Frauenpolitik, die für Aufarbeitung und Versöhnung eintritt und hierin für viele ein Vorbild ist“, heißt es in der Begründung der Jury.

    Frauen sollen den Versöhnungsprozess frauenpolitisch hinterfragen

    Besonders für Frauen fordert Bonase Gerechtigkeit und Reparation, da diese in der Vergangenheit zu wenig berücksichtigt worden seien. Dafür setzt sich auch die Organisation „Khulumani“ ein, in der Bonase als National Coordinator tätig ist. Der Organisation gehören rund 104.000 Opfer und Überlebende des Apartheidregimes an, die die Anerkennung von gezielt eingesetzter sexueller Gewalt als Waffe während des Regimes fordern. Frauen werden dazu ermutigt, den heutigen Versöhnungsprozess frauenpolitisch zu betrachten und zu hinterfragen, sich aber nicht in eine passive Opferhaltung zu begeben. Darüber hinaus engagiert sich Bonase mit „Khulumani“ für die Witwen der Bergarbeiter, die 2012 in Marikana von der südafrikanischen Polizei erschossen wurden.

    Der Anne-Klein-Frauenpreis wird seit 2012 jährlich zu Ehren der feministischen Juristin und Politikerin Anne Klein verliehen. Sie war die erste feministische Frauensenatorin Berlins. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird durch eine Schenkung Anne Kleins finanziert. Die Verleihung des Preises an Nomarussia Bonase findet am 3. März in Berlin statt.

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