zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 344 : PROMOTIONSRECHT: FH-Doktor spaltet die Wissenschaft

29. November 2016 // zwd Fulda/Berlin (hr).

Zäsur in der deutschen Wissenschaft: Die Fachhochschule Fulda darf ab sofort AbsolventInnen selbständig den Doktortitel verleihen. Bislang war dieses Recht ausschließlich den Universitäten vorbehalten. Die Entscheidung der hessischen Landesregierung für den „Dr. (FH)“ ist jedoch nicht unumstritten – von Seiten der KritikerInnen wird vor allem eine Verwässerung der Qualität des höchsten akademischen Grades befürchtet.

Außerdem in dieser Ausgabe:

  • IQB-Bildungstrend: Fortschritte in Englisch, Stagnation in Deutsch
  • Lebenslanges Lernen: Beschäftigte wünschen sich mehr Unterstützung
  • LehrerInnen: Hochmotiviert trotz Überlastung

  • NEUER „Dr. (FH)“ IN HESSEN: Eine Bedrohung für die Qualität?

    Es ist eine Zäsur in der deutschen Wissenschafts-geschichte: Mit der Fachhochschule Fulda hat erstmals eine nicht-universitäre Bildungseinrichtung die Berechtigung zur Verleihung von Doktortiteln erhalten. Das Promotionszentrum Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Globalisierung, Europäische Integration und Interkulturalität der Hochschule ist damit führend in Deutschland. Der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) überreichte die Urkunde kürzlich an den Präsidenten der FH Fulda, Prof. Karim Khakzar. „Wir betreten hier Neuland, sind aber sehr gut auf diesen Schritt vorbereitet“, betonte Rhein. Bei den Universitäten regt sich jedoch Widerstand gegen die neuen Möglichkeiten.

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    BILDUNG & POLITIK

    IQB-BILDUNGSTREND
    Fortschritte in Englisch, Stagnation in Deutsch

    zwd Berlin (hr). In allen deutschen Ländern haben die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 9 ihre Kompetenzen in Englisch deutlich verbessert. Insbesondere in den ostdeutschen Flächenländern wurden große Fortschritte im Vergleich zu 2009 erzielt. Das geht aus dem „IQB-Bildungstrend 2015“ hervor, der Ende Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Mit der Studie legte das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) zum zweiten Mal einen Ländervergleich zu den sprachlichen Kompetenzen von SchülerInnen in der Sekundarstufe I vor.
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    LEBENSLANGES LERNEN
    Beschäftigte wünschen sich mehr Unterstützung

    zwd Düsseldorf/Berlin (hr). Auch wenn es sich Wirtschaft und Beschäftigte gleichermaßen wünschen – in der Praxis klappt es noch längst nicht: Lebenslanges Lernen. Warum nicht, und wie sich das ändern lässt, zeigt nun eine neue Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung mit dem Titel „Gebrauchsanweisung fürs lebenslange Lernen“. So ist Weiterbildung in deutschen Unternehmen für MitarbeiterInnen trotz wachsender Anforderungen im Berufsleben immer noch unterentwickelt. Nur die Wenigsten fühlen sich beim lebenslangen Lernen von ihrem/r ArbeitgeberIn ausreichend unterstützt. Basis der Erkenntnisse ist eine Online-Umfrage, an der sich deutschlandweit über 10.000 ArbeitnehmerInnen beteiligt haben.
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    NIEDERSACHSEN
    LehrerInnen: Hochmotiviert trotz Überlastung

    zwd Hannover/Berlin (hr). Hochmotiviert trotz schlechter Beurteilung der Arbeitsintensität und Arbeitszeit? Das klingt auf den ersten Blick widersprüchlich, ist aber das zentrale Ergebnis einer Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen. Dabei wurden unter Leitung von Frank Mußmann über 2.000 LehrerInnen befragt.
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    BUND AKTUELL
    Bildungshaushalt: +1,2 Milliarden

    zwd Berlin (hr). Der Etat im Bereich Bildung und Forschung steigt im nächsten Jahr um 1,2 Milliarden Euro gegenüber 2016 und beläuft sich dann auf 17,5 Milliarden Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschloss den Entwurf am 10. November in seiner Bereinigungssitzung. Bundesbildungsministerin Prof.‘in Johanna Wanka (CDU) hat somit 2017 rund sieben Prozent mehr Geld zur Verfügung.
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    FRÜHKINDLICHE FÖRDERUNG
    Bund und Länder wollen Milliarden in Kita-Qualität investieren

    zwd Berlin (hr). Erst Quantität, nun Qualität: Nach dem Ausbau der Kitaplätze treibt Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig Verbesserungen in den Einrichtungen voran. Erstmals legen Bund und Länder dafür Vereinbarungen fest. Am 15. November unterzeichneten sie und der brandenburgische Bildungsminister Günter Baaske (beide SPD) eine gemeinsame Verpflichtungserklärung.
    Seite 17

    KULTUR & POLITIK

    REFORMATIONSJUBILÄUM 2017
    Luther – „Geburtshelfer des mündigen Bürgers“

    zwd Berlin (no). Das Reformationsjubiläum wird schon seit 2008 in Szene gesetzt: Jedes der Themenjahre der Lutherdekade griff einen besonderen Aspekt der Reformation auf. Nun wurde das 500. Jubiläumsjahr am 31. Oktober, dem Tag des legendären Thesenanschlags Martin Luthers vor 499 Jahren, mit einem staatlichen Festakt im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt eröffnet. Diese staatliche Legitimation wurde dort von den drei RednerInnen aus der reformatorischen Wirkung, die über die Kirche hinausgehe und bis in unsere Demokratie reiche, abgeleitet.
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    FRANKFURTER BUCHMESSE 2016
    Kreativ. politisch und ein bisschen weiblich

    zwd Frankfurt (yh). Als eine „geradezu idealtypische Literaturvermittlerin“ wird sie bezeichnet, als „Spezialistin für internationale Literatur“ und als „Feministin“ – Anita Djafari, Chefredakteurin der Zeitschrift LiteraturNachrichten Afrika-Asien-Lateinamerika, wurde auf der Frankfurter Buchmesse zur BücherFrau des Jahres 2016 ernannt. Die 63-Jährige, die auch als Geschäftsleiterin von Litprom – Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V. – tätig ist, wurde von den BücherFrauen für ihr Engagement für weibliche Literatur ausgezeichnet. In ihrer Laudatio erklärte Ruth Kumpmann, Leiterin Internationale Märkte bei der Frankfurter Buchmesse, Djafari sei eine Frau mit internationaler Ausrichtung, die immer ein Ziel vor Augen habe. „Wir brauchen weiterhin deine Tatkraft, deine Ideen, deine Neugier und dich in unserem Netzwerk!“, betonte Kumpmann an die Preisträgerin gerichtet. Netzwerke seien wichtig im realen Leben und in der Arbeitswelt – auch für Frauen.
    ab Seite 27

    Europa als zentrales Thema der diesjährigen Buchmesse

    zwd Frankfurt (yh). Die Frankfurter Buchmesse zeichnete sich in diesem Jahr als eine besonders politische aus. Das betonte auch Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins Deutscher Buchhandel, bei der Eröffnung der Messe. Die europäische Idee bröckele und Themen wie die Flüchtlingsdebatte würden die Bevölkerung spalten. „Was mich bei alledem beunruhigt, ist, dass der Dialog immer schwieriger wird. Und das schafft den Nährboden für Hass und Gewalt“, kritisierte Riethmüller.
    Seite 29

    BUND AKTUELL
    Kulturhaushalt 2017 wächst: 17% mehr Mittel für Grütters

    zwd Berlin (hr). Der Kulturetat des Bundes steigt im kommenden Jahr auf rund 1,63 Milliarden Euro. Das bedeutet eine Steigerung von über 17 Prozent gegenüber 2016. Darüber hinaus werden für die Haushaltsjahre ab 2018 weitere Mittel in Höhe von über 394,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
    Seite 24

    NAMEN SIND NACHRICHTEN
  • Franziska Drohsel
  • Andrea Zietzschmann
  • Mechthild Rawert
    Seite 31

    DER zwd IM INTERNET
    Nachrichten aus dem zwd-Portal Bildung, Kultur & Politik


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