POLITIK UND KULTUR : Gemeinsame „Initiative kulturelle Integration“ gestartet

2. November 2016 // zwd Berlin (hr/ticker).

  • Aktuelle Herausforderungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt sollen angegangen werden
  • Nahles: „Kultureller Austausch am Arbeitsplatz wichtig“

  • Anlässlich des Gesprächs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit VertreterInnen von Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen, die sich bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen engagieren, haben Kulturstaatsministerin Prof.‘in Monika Grütters, Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU), Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und Staatsministerin Aydan Özoğuz (beide SPD) gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat am Donnerstag die „Initiative kulturelle Integration“ ins Leben gerufen.

    Auch der Deutsche Musikrat wird sich an diesem Austausch beteiligen. Im Rahmen der Initiative sollen VertreterInnen aus Staat, Kultur und Zivilgesellschaft aktuelle Herausforderungen für kulturelle Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt erörtern und angehen, hieß es. Dabei sollen sich die vielfältigen Kulturen unserer Gesellschaft und die Kulturen der Menschen, die zu uns kommen, auf Augenhöhe begegnen. Es sei geplant, die Ergebnisse zum UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt im Mai 2017 öffentlich vorzustellen. „Die kulturelle Integration spielt eine Schlüsselrolle für die gesellschaftliche Integration“, sagte Grütters. Der Staat sei vor allem für vernünftige Rahmenbedingungen verantwortlich. „Diese allein bewirken jedoch wenig, wenn sie nicht mit einer engagierten Zivilgesellschaft gemeinsam ausgestaltet werden“, betonte die Kulturstaatsministerin.

    „Kulturelle Prämissen wirken sich auch auf die Arbeitswelt und auf die Zusammenarbeit von Menschen an ihrem Arbeitsplatz aus“, erklärte Nahles. Der kulturelle Austausch sei daher umso wichtiger. „Ich freue mich daher über die Initiative, die hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten kann“, meinte sie. Auch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Özoğuz begrüßte das gemeinsame Projekt. Es solle „dazu beitragen, den Reichtum unserer kulturellen Vielfalt noch besser sichtbar zu machen“, sagte sie. „Das sollte sich auch in der Beteiligung von Migrantenorganisationen widerspiegeln“, so Özoğuz.

    „Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik, diesem Credo fühlt sich der Deutsche Kulturrat verpflichtet“, betonte der Präsident des Spitzenverbandes, Prof. Christian Höppner. Vielfalt sei für ihn „keine Floskel“: „Sie zu leben und sie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt fruchtbar zu machen, ist für uns ein zentrales Motiv“, erklärte er.

    Die Federführung für die „Initiative kulturelle Integration“ innerhalb der Bundesregierung liegt bei der Kulturstaatsministerin Grütters. Der Deutsche Kulturrat wird den Prozess moderieren.

    Artikel als E-Mail versenden