Das Kopf an Kopf-Rennen zwischen der SPD mit ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger, bisher Wirtschaftsministerin im Bundesland, und ihrem bisherigen Chef, Ministerpräsident Tobias Hans (CDU), konnte vor allem angesichts parteiinterner Querelen bei Linken und Grünen gedeihen. Immerhin haben die mitkonkurrierenden Parteien jeweils eine Spitzenkandidatin auf den Schild gehoben. Für die Grünen kandidiert die 31jährige Juristin Lisa Becker, die FDP tritt mit Angelika Hießerich-Peter (57) an, eine nach eigenen Angaben selbstständige Unternehmerin mit einem kleinen Hotelbetrieb. Die einst strahlende Linkspartei, die erstmals ohne ihren Mitbegründer und Ex-SPD-Chef, dem ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine antritt, hat ihre langjährige frauenpolitische Sprecherin Barbara Spaniol (58) an die Spitze gewählt. Die gelernte Diplom-Bibliothekarin war Leiterin der Landtagsbibliothek, bis sie 2004 für die Grünen in den Landtag einzog. 2007 wechselte die Politikerin zur Linken. Die Partei kratzt nach aktuellen Umfragen inzwischen an der Fünf-Prozent-Hürde. Die ebenfalls intern zerstrittenen Grünen stehen nach dem Ausschluss bei der Bundestagswahl nicht wesentlich besser da und können sich den Aufwind der Bundespartei offensichtlich nicht zu Nutze machen.
Download des zwd-Spezials: In der tabellarisch angelegten vergleichenden Übersicht haben wir einige Kernaussagen der Wahlprogramme zu Frauen und Gleichstellung, Bildung und Forschung, sowie Kultur und Medien zusammengestellt. Hier können Sie die Übersicht ansehen.