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PISA 2003
Lagerbildung bei Strukturfrage
zwd Berlin - Erwartungsgemäß trat die Veröffentlichung der neuen PISA-Studie am 6. Dezember eine Lawine los von Diskussionen, guten Vorschlägen, Kritik an unterlassenen Reformen und Kritik an der Kritik. Schon die räumlich getrennte aber zeitlich nahe Präsentation der Ergebnisse durch die Kultusministerkonferenz und die OECD sowie tags darauf die Stellungnahme der Bundesbildungsministerin, Edelgard Bulmahn (SPD), zeigten, wo die Grenzen der kommenden politischen Auseinandersetzungen verlaufen werden. Nach der Veröffentlichung der ersten PISA-Studie konnte die KMK eine breite Strukturdebatte noch verhindern. Das dürfte diesmal kaum gelingen. Im Zentrum der zwei Lager stehen auf der einen Seite die KMK und das deutsche PISA-Konsortium um den Kieler Bildungsforscher Manfred Prenzel, die keinen signifikanten Zusammenhang sehen zwischen den mittelmäßigen Gesamtleistungen in Verbindung mit geringer sozialer Chancengleichheit und dem gegliederten Schulsystem. Eben dieser Zusammenhang sei aber nicht von der Hand zu weisen, betonen der OECD-Bildungsexperte Andreas Schleicher, der auch den PISA-Test entwickelt hat, und die Bundesbildungsministerin. Unterstützung bekommen sie vom Bundeselternrat, der GEW und den SchülerInnen: Schon die demografische Entwicklung zwinge zum Umdenken.
Ausbildungspakt
Gewerkschaften: Bilanz ist schöngerechnet
zwd Berlin - Als beachtlichen Erfolg feierten die Bundesregierung und die Arbeitgeber die Anfang des Monats veröffentlichte Bilanz des Ausbildungspakts. Man habe mehr neue Ausbildungsverträge als im Vorjahr abschließen können, lediglich 23.500 BewerberInnen suchten gegenwärtig noch eine Lehrstelle. Stimmt nicht, sagen die Gewerkschaften und bezeichnen den Ausbildungspakt als „Mogelpackung“. Vielmehr würden mehr als doppelt so viele Stellen akut benötigt. Hinzu kämen rund 200.000 Jugendliche, die in so genannten Warteschleifen auf eine Chance in der Zukunft hofften.
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