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Die Mehrzahl der sogenannten Frauenprobleme sind im eigentlichen Sinne Probleme von Männern. Es ist an der Zeit, daß die Gleichstellungspolitk nicht länger mehr nur Thema von Frauen sei, sondern zu einem Anliegen von Männern werde. Diese These bildete den Ausgangspunkt für ein viel beachtetes Hearing des Fraktionsarbeitskreises Gleichstellung zum Thema "Die Frauenfrage als Männerfrage".
Eine Reihe von Referatstexten bzw. Thesenpapieren der Sachverständigenanhörung veröffentlicht der zwd FRAUEN UND POLITIK in dieser und in der nächsten Ausgabe:
- Frigga Haug: Die Quotenfrage geht an das Mark der Gesellschaft
- Peter Grottian: Für Männer ist die Quotierung "Personalpolitik von untern"
- Carol Hagemann-White: Zum Mann geboren oder dazu gemacht?
- Margit Jansen/Mütterzentrum Langen: Hausarbeitskurse für Männer
Männer, die zu Frauen werden, erleben die Geschlechterpolarität und damit verbundene soziale Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten noch stärker als "geborene Frauen". Waltraud Schiffel, Leiterin des Fachbereichs Kultur an der Volkshochschule Saarbrücken und seit kurzem Vorstandmitglied in der ASF im Saarbrückener Ortsverein St. Johann, hat diesen Schritt vollzogen und berichtet über ihre Erfahrungen als "Neufrau".