zwd Rostock/Bonn (hr). Becker ist seit 2014 bereits DFG-Vizepräsidentin und tritt ihr neues Amt am 1. Januar 2020 für zunächst vier Jahre an. Zur Wahl in der Mitgliederversammlung im Rahmen der DFG-Jahresversammlung 2019 am Mittwoch in Rostock hatten sich neben der Professorin von der Justus-Liebig-Universität Gießen auch der Ingenieurwissenschaftler und Prozesstechniker Prof. Wolfgang Marquardt vom Forschungszentrum Jülich und die Theoretische Informatikerin Prof.´in Dorothea Wagner vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gestellt.
Das Thema Chancengleichheit sei ihr selbstverständlich wichtig, betonte Becker bei ihrer Vorstellung gegenüber der Presse. In Deutschland müsse es hier zu einer „Kultur der Selbstverständlichkeit“ kommen: „Gemischte Teams funktionieren einfach besser.“ In ihrem 100. Jubiläumsjahr 2020 will die DFG mit einer Kampagne unter dem Titel „Für das Wissen entscheiden“ das Prinzip der freien Wissenschaft in den Mittelpunkt stellen. Auch Becker nannte die Wissenschaftsfreiheit als einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit. Mit weiteren programmatischen Ansagen wolle sie sich jedoch bis zu ihrem Amtsantritt zurückhalten.
Von 2009 bis 2012 war Katja Becker an ihrer Gießener Heimatuniversität Vizepräsidentin für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und bereits zuvor 2004/2005 Sprecherin des Interdisziplinären Forschungszentrums der Hochschule. Seit 2014 ist sie als Vizepräsidentin und als Vorsitzende der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung an führender Stelle in den Gremien der DFG engagiert. Im Präsidium der DFG engagierte sich die 54-Jährige darüber hinaus vor allem in den Diskussionen über moderne Forschungsinfrastrukturen in den Lebenswissenschaften, die Harmonisierung des Tierschutzgesetzes, für den weiteren Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Indien sowie als Vorsitzende der Jury für den Eugen- und Ilse-Seibold-Preis für hervorragende deutsche-japanische Forschungskooperationen. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Carus-Medaille der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Rudolf-Leuckart-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie.