zwd Berlin. Die „Einrichtung einer europaweiten Plattform für die digitale Hochschulbildung“ sieht demnach eine digitale Struktur für den internationalen Austausch von Kompetenzdaten aus dem Hochschulsektor vor. Hierdurch biete sich die Möglichkeit, durch die Verknüpfung von Daten im Sinne von Open Data und Open Science völlig neues Wissen zu erzeugen. Dieser Ansatz entspreche laut Bundesregierung auch der jüngst veröffentlichten Digitalisierungsstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Das EU-Pilotprojekt befinde sich nach Kenntnis der Bundesregierung allerdings noch in den Kinderschuhen. Aus diesem Grund sei es „verfrüht“, von einer tatsächlichen Einrichtung einer solchen Plattform zu sprechen. Der Zeitraum 2019 bis 2020 werde seitens der Europäischen Kommission als Definitions-, Entwicklungs- und Testphase angesehen, „ab 2021 sollen Funktionen anwendbar sein, um sukzessive bis zum Jahr 2025 eine Verbindung bestehender Anwendungen realisieren zu können." Insofern werde sich die Bundesregierung „zu gegebener Zeit in den hierfür zuständigen Gremien entsprechend einbringen“.
FDP kritisiert „Ausbremsung“
Dass die Bundesregierung bisher nichts zu den entsprechenden EU-Gremien beigetragen hätte, bemängelte der hochschulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Jens Brandenburg, gegenüber dem Berliner "Tagesspiegel". Obwohl die Abstimmung des Projekts längst begonnen habe, habe sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) nicht aktiv eingebracht und damit das EU-Projekt „ausgebremst“.
Die Liberalen selbst fordern in ihrem Europawahlprogramm bereits eine „European Digital University“. Über eine solche Plattform soll jedem Studierenden innerhalb der EU standortunabhängig ein direkter Zugang zu Hochschulbildung ermöglicht werden.