KINDERBETREUUNG : Fachkräftemangel bedroht Kita-Ausbau

18. Februar 2010 // zwd Berlin (bod).

Bis 2013 fehlen 40.000 Erzieher und Erzieherinnen – SPD wirft Bundesregierung Konzeptlosigkeit vor

Der Fachkräftemangel droht dem geplanten Ausbau der Kinderbetreuung einen Strich durch die Rechnung zu machen. Nach einer Prognose des Bundesfamilienministeriums werden bis zum Jahr 2013 zusätzlich bis zu 40.000 Erzieherinnen und Erzieher benötigt. Zudem würden über den Bedarf an Vollzeitkräften hinaus weitere 25.000 Tagespflegepersonen gebraucht, schreibt das Ministerium in der Antwort (Drs. 17/714) auf eine kleine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion.

Deren familienpolitische Sprecherin Caren Marks warf der Bundesregierung Konzeptlosigkeit vor. Statt konkreter Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung gegenzusteuern, gebe es nur vage Ankündigungen. Zudem verschlechtere die schwarz-gelbe Steuerpolitik die Finanzlage der Kommunen und Länder und damit die Finanzierung frühkindlicher Bildung. Für die SPD sei der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote für unter Dreijährige eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Zeit, betonte die Familienpolitikerin.

Im Januar dieses Jahres hatte die SPD-Bundestagsfraktion eine kleine Anfrage mit dem Titel „Stand und Zukunft des qualitativen und quantitativen Ausbaus der Kinderbetreuung“ gestellt. Anlass war die Debatte um die Frage, ob der ab 2013 in Kraft tretende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige von den Kommunen erfüllt werden kann. Beispielsweise hatte der Deutsche Städte- und Gemeindebund bezweifelt, dass die prekäre Finanzlage der Kommunen es erlaubt, dieses Versprechen einzulösen.

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