zwd Berlin. Mit einem Frauenmachtanteil von 52,5 Prozent knackt der „Stern“ als erste Printredaktion seit Beginn der Untersuchungen von ProQuote Medien 2012 die 50-Prozent-Marke. Das gute Ergebnis ist laut des Vereins darauf zurückzuführen, dass der Verlag Gruner+Jahr die Leitungsfunktionen der Zeitschrift mit einer Doppelspitze aus Mann und Frau besetzt. Im Vergleich zum Januar 2019 stieg der Frauenanteil um 7,8 Prozentpunkte. An zweiter Stelle der acht untersuchten Redaktion steht der „Spiegel“, bei dem 38,9 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind. Mit einem Machtanteil von unter 20 Prozent sind Frauen in Führungspositionen bei der „Welt“, der „FAZ“ und dem „Focus“ stark unterrepräsentiert.
Auch in der Rubrik „Online“ schneidet der „Stern“ unter den acht untersuchten Redaktionen mit einem Frauenmachtanteil von knapp 41 Prozent am besten ab. Bemerkenswert ist die Machtverteilung von „focus.de“, der mit 32,3 Prozent auf dem vierten Platz landet, aber seit Anfang dieses Jahres 7,2 Prozentpunkte seines Frauenanteils in journalistischen Führungspositionen verlor. Unter die 20-Prozent-Marke fällt nur „faz.net“ mit 16,1 Prozent.
Diese Ergebnisse würden aufzeigen, dass eine Ausgewogenheit zwischen Frauen und Männern durchaus erreichbar sei, resümierte die Vorsitzende von ProQuote Medien, Maren Weber. Der Verein setzt sich dafür ein, dass mindestens die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich besetzt wird.