zwd Berlin. Der Deutsche Frauenrat hat sich Forderungen nach Streichung des Paragrafen 219a aus dem Strafgesetzbuch angeschlossen. Der Dachverband will statt des pauschalen Informationsverbots über Schwangerschaftsabbrüche für Ärzt*innen den uneingeschränkten Zugang zu sachlichen Informationen für betroffene Frauen erwirken. Frauen haben ein Recht auf Selbstbestimmung und freie Ärzt*innenwahl, so der DF bei Annahme der entsprechenden Anträge auf der Mitgliederversammlung am Sonntag. Damit schließt sich der Dachverband, dem 60 Frauenorganisationen auch aus dem konservativen und kirchlichen Lager angehören, den Forderungen verschiedener Verbände und Parteien an.
Die Delegierten verabschiedeten zudem eine pro-europäische Resolution. Die Krise der deutschen Asyl- und Geflüchtetenpolitik sei ein Zeichen dafür, wie weit die Spaltung Europas fortgeschritten sei. Wie bereits die Landesfrauenräte in der vergangenen Woche, sprach sich der DF gegen nationale Abschottungsversuche aus, denn nationale Lösungen für globale Herausforderungen könne es nicht geben: "Die Verständigung auf gemeinsame Lösungen ist eine Überlebensfrage für die Europäische Union, die eine große politische Errungenschaft ist." Die Union sei bis heute ein Motor der Gleichberechtigung, für deren Zusammenhalt die Frauen kämpfen wollen.
Der DF hat ebenfalls seinen Vorstand erweitert: Dem Leitungsgremium der Frauenlobby gehören neben der Vorsitzenden Mona Küppers und ihren Stellvertreterinnen, Lisi Maier und Susanne Kahl-Passoth, die Leiterin des Fachausschusses Ehrenamt, Ursula Braunewell, Leiterin des Fachausschusses Parität in Parlamenten und Politik, Elke Ferner, die Leiterin des Fachausschusses Gleichstellung in Europa – Wahlen 2019, Carla Neisse-Hommelsheim, die Leiterin des Fachausschusses Digitale Transformation, Birte Siemonsen und die Leiterin des Fachausschusses Aufwertung und Umverteilung von Sorgearbeit, Anja Weusthoff, an.