zwd Berlin. Aus der von TERRES DES FEMMES am Donnerstag präsentierten Dunkelzifferstatistik geht zudem hervor, dass mehr als 17.600 in Deutschland lebende Mädchen Gefahr laufen, beschnitten zu werden. Auch diese Zahl steigt jährlich an. Grund dafür sei der zunehmende Zuzug von Frauen aus Ländern, in denen Beschneidung von Mädchen üblich ist, so TdF-Referentin Charlotte Weil. Der Statistik zufolge stammen die meisten Frauen aus Eritrea, Somalia und Indonesien. In allen drei Ländern werden etwa 90 Prozent aller Frauen oder mehr beschnitten.
Fälle von Beschneidungen in Deutschland seien nicht bekannt. TDF geht jedoch davon aus, dass zahlreiche Eltern mit ihren Töchtern ins Ausland reisen, um dort die qualvolle Prozedur vornehmen zu lassen. Die Praxis wird häufig von traditionellen Beschneiderinnen, einem oft angesehenen Beruf, vollzogen. Auch innereuropäisch finden laut TdF solche „Beschneidungsreisen“ statt, beispielsweise nach Frankreich.