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Besonders starken Zuwachs verzeichnet der Jahresbericht bei Beratungen im fremdsprachigen Bereich. In mehr als 1.600 Gesprächen wurde eine Dolmetscherin hinzugezogen, das sind fast 1.000 Fälle mehr als in 2015. Am häufigsten werden Gespräche auf Arabisch oder Farsi in Anspruch genommen. Zum ersten Januar 2017 wurde der Dolmetscherdienst des Hilfetelefons jedoch auch um Albanisch und Kurdisch erweitert. Insgesamt sind nun Beratungen in 17 Fremdsprachen möglich.
Von 34.400 Beratungen waren 944 im Flüchtlingskontext
944 Beratungen haben laut Bericht im Flüchtlingskontext stattgefunden. „Das Hilfetelefon bietet auch Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, wertvolle Unterstützung“, betonte Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Bei der Unterstützung geflüchteter Frauen, die Gewalt erlebt haben, übernehme das Hilfetelefon damit eine Schlüsselrolle. Dabei sei es elementar wichtig, dass die Frauen ihre Gewalterfahrungen in ihrer Muttersprache schildern können, erklärte sie.
In überwiegender Zahl (60 Prozent) handelte es sich bei der Inanspruchnahme des Hilfetelefons um häusliche Gewalt. In 12 Prozent der Fälle wurde sexualisierte Gewalt gemeldet. In 16.000 Beratungsgesprächen konnten die Expertinnen des Telefons an Hilfeeinrichtungen wie örtliche Frauenhäuser oder Beratungsstellen weitervermitteln.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wurde vor vier Jahren eingerichtet, um Frauen im Falle von Gewalt per Telefon oder Sofort-Chat Unterstützung und Beratung zu bieten. Unter der Telefonnummer 08000/116016 sind über 60 qualifizierte Beraterinnen kostenlos und anonym zu erreichen – und das rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr.