KULTURPOLITISCHES SPITZENGESPRÄCH : Bedeutung des Erhalts schriftlichen Kulturguts betont

6. Oktober 2016 // zwd Bremen (hr/ticker).

  • Grütters: „Schriftliche Überlieferungen essentieller Bestandteil nationaler Identität“
  • Förmliche Beschlüsse für November angekündigt

  • Kulturstaatsministerin Prof.‘in Monika Grütters (CDU), die KulturministerInnen der Länder und die kommunalen Spitzenverbände haben am Freitag beim inzwischen sechsten Kulturpolitischen Spitzengespräch die Wichtigkeit des Erhalts des kulturellen Erbes betont. Es bestehe Einvernehmen, dass die schriftliche Überlieferung in Archiven und Bibliotheken neben der Digitalisierung ein essentieller Bestandteil der nationalen Identität bleibt. Für ihren Erhalt gelte es deshalb gemeinsam Sorge zu tragen, teilten Grütters und die Kultusministerkonferenz (KMK) mit.

    In deutschen Archiven seien rund 50 Prozent der historischen Originale vom Zerfall bedroht, sagte Grütters. Diesem Verlust müsse nachhaltig entgegengewirkt werden. Jedoch könne dies nur mit gemeinsamen Kräften geschehen, betonte die Staatsministerin.

    Ein weiteres Thema war die Weiterentwicklung der „Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz“. Dabei wurde sich über wesentliche Eckpunkte zur dessen Weiterentwicklung verständigt. Es soll um eine Erweiterung der Kommission um jüdische Einzelpersönlichkeiten und um mehr Transparenz in der Arbeitsweise gehen, hieß es.

    Ausgehend vom Kulturpolitischen Spitzengespräch im Juni und der Beratung am Freitag sollen förmliche Beschlüsse aller drei Beteiligten im November herbeigeführt werden, danach werden sie veröffentlicht.

    Das Zusammentreffen fand auf Einladung der amtierenden KMK-Präsidentin und Bremer Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) statt. Bund und Länder sind abwechselnd Gastgeber in diesem Gesprächsformat. Kulturstaatsministerin Grütters lud die TeilnehmerInnen des Spitzengesprächs abschließend ein, den wichtigen Austausch zu aktuellen kulturpolitischen Themen im März 2017 im Bundeskanzleramt fortzusetzen.

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