BAYERN : Landesfrauenrat warnt vor Gendermarketing

7. November 2016 // ticker

  • Geschlechtsspezifisches Marketing engt Mädchen und Jungen ein
  • „Konsumwelt sollte Vielfalt der Gesellschaft abbilden“

  • München (yh). Gendermarketing und Genderpricing können einen negativen Einfluss auf die Entwicklung von Mädchen und Jungen haben. Darauf macht der Bayerische Landesfrauenrat (LFR) aufmerksam. In einem „Denkanstoß“ appelliert er an die Zuständigen in Handel und Werbung, „Verantwortung für die Gesamtgesellschaft zu übernehmen“. Beim Gendermarketing stehe die Kategorie Geschlecht an erster Stelle und sei für die Konzipierung eines Produkts sowie für die Strategie der Vermarktung entscheidend. Dabei gehe es um Gewinnmaximierung durch geschlechtsspezifische Ansprache.

    „Dieses Marketing beinhaltet die Gefahr, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen auf einengende Rollenbilder festgelegt werden“, begründeten die Frauen ihre Kritik. Die Entwicklung der eigenen geschlechtlichen Identität und die freie Orientierung in der Gesellschaft würden dadurch behindert. „Wir leben in einer Gesellschaft der Vielfalt. Die Unterschiedlichkeit der Menschen sollte sich in der Konsumwelt abbilden“, so der LFR Bayern.

    Problematisch sei besonders, wenn Mädchen und Frauen auf Schönheit, Schwäche und Schutzbedürftigkeit reduziert werden würden. Für Mädchen gebe es „glitzerndes Prinzessinnenspielzeug“ und für Jungen „Piratenfiguren und Räuberpistolen“. Das schaffe nach Einschätzung des LFR ein „Zerrbild der Realität“. Der Bayrische Landesfrauenrat ruft KonsumentInnen daher auf, bei Kaufentscheidungen verstärkt auf die Problematik genderspezifischen Marketings Acht zu geben. „Nutzen Sie Ihre Macht! Sie haben die Wahl“, richtet sich der Rat an VerbraucherInnen.

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