NACH SHITSTORM : Journalistinnenbund stellt sich hinter Sportmoderatorin Neumann

26. Juni 2018 // ticker

Anfeindungen ungeahnter Art schlagen der ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann entgegen, wenn sie ihren Job macht und live WM-Fußballspiele kommentiert. Nun bekommt sie Rückendeckung vom Journalistinnenbund und Olympischen Sportbund.

zwd Berlin. Vor allem mit frauenfeindlichen Äußerungen wurde Neumann attackiert, als sie als erste und einzige Frau Spiele der Herren-Weltmeisterschaft live im Fernsehen kommentierte. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Journalistinnenbund stellen sich nun hinter sie und "zeigen gemeinsam allen Pöblern symbolisch die Rote Karte für Anfeindungen und verbale Gewalt gegen die ZDF-Fußball-Kommentatorin", heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung Zugleich dankten beide Organisationen den Kolleg*innen Neumanns und anderer Medien für die Solidarität mit der Sportjournalistin.

„Frauen sind heute ganz selbstverständlich in allen Sportarten aktiv, und genau so normal sollten im Jahr 2018 Frauen als Expertinnen und Journalistinnen in wirklich allen Sportarten sein. Die fachliche und journalistische Kompetenz der Fußball-Expertin Claudia Neumann ist unbestritten“, sagten die für Frauen und Gleichstellung zuständige DOSB-Vizepräsidentin Dr. Petra Tzschoppe und Rebecca Beerheide, Vorsitzende des Journalistinnenbundes.

Die einzige Antwort auf die massiven Angriffe auf die Journalistin müsse sein, dass mehr Frauen als Kommentatorinnen für vorgebliche Männer-Domänen fungierten und dringend mehr weibliche Stimmen im Fußball bei Welt- und Europameisterschaften wie auch in der Champions-League zu hören sein sollten, forderten Tzschoppe und Beerheide.

Einige Zuschauer*innen hatten soziale Medien genutzt, um Claudia Neumanns Moderation zu verunglimpfen und ihr die Qualifikation als Kommentatorin abgesprochen. Unter anderem wurde ihr nahegelegt, sie solle "lieber beim ZDF den Flur putzen gehen", als ein Fußballspiel zu kommentieren.


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