zwd Berlin/Köln. Bei der Ausweitung der Impfempfehlung auf Jungen ist Deutschland einer der Vorreiter. Bislang erhielten mehrheitlich Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren den Impfschutz. Bis einschließlich 17 Jahre können Jugendliche sich auch nachimpfen lassen. In dieser Altersgruppe übernehmen gesetzliche und private Krankenkassen die Kosten.
In nahezu allen Kulturen hätten junge Männer mehr Sexualpartner*innen als gleichaltrige Mädchen, erklärte der Mediziner Harald zu Hausen in einem Interview mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum. Damit seien Männer die wichtigsten Verbreiter der Infektion. „Wir schätzen, dass etwa 85 Prozent aller Jugendlichen geimpft sein müssen, um die Infektionskette von HPV zu durchbrechen“, so zu Hausen.
Für Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sei es nun wichtig, die Impfung bekannter zu machen. Ziel sei es, die Impfquoten sowohl bei Mädchen als auch Jungen zu erhöhen. Deshalb stelle die BZgA Informationen für Eltern und junge Patient*innen zu Verfügung und motiviere Ärzt*innen, die Impfung aktiv anzubieten.