KINDERBETREUUNG
zwd Wiesbaden (kl). In den vergangenen fünf Monaten hat so gut wie kein Vater in Deutschland Betreuungsgeld beantragt oder bezogen. 95 Prozent der Personen, die bis zum 31. Dezember Betreuungsgeld erhielten, waren Mütter. Insgesamt kam es seit der Einführung am 1. August 64.877 Mal zur Bewilligung und Auszahlungsanweisung der Geldleistung. Eltern erhalten derzeit 100 Euro monatlich, wenn sie auf eine öffentliche Betreuung ihrer Kinder zwischen einem und drei Jahren verzichten. Nach den Ergebnissen der ersten statistischen Erhebung zu den tatsächlichen Leistungsbezügen des Betreuungsgeldes betrug der männliche Anteil an Beziehenden in Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal knapp zwei Prozent. In Bremen erhielten Männer mit einem Anteil von neun Prozent im Bundesdurchschnitt am häufigsten Betreuungsgeld, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 13. März mit.
79 Prozent der LeistungsempfängerInnen waren in dem fünfmonatigen Erhebungszeitraum verheiratet und 18 Prozent ledig. Die restlichen Leistungsbeziehenden waren geschieden, verwitwet oder lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Beinahe 78 Prozent der BetreuungsgeldempfängerInnen beantragten die maximal mögliche Bezugsdauer von 22 Monaten. Dabei fiel die Bezugsdauer in den neuen Bundesländern mit 13,1 Monaten deutlich kürzer aus als im früheren Bundesgebiet mit 19,7 Monaten. Abgewiesene und noch nicht bewilligte Anträge wie auch Anträge, für die noch keine Leistungen ausgezahlt wurden, flossen nach Angaben des Statischen Bundesamtes nicht in die Erfassung ein.
Fehlende Betreuungsplätze machen Betreuungsgeld für Familien zum „Notanker“
Die stellvertretende Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Diana Golze, bewertete die Ergebnisse zur Inanspruchnahme des Betreuungsgeldes als „Warnschuss“, auf den Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) nun dringend reagieren müsse. Das Betreuungsgeld werde „ausschließlich“ von Müttern und vorrangig dort nachgefragt, „wo es zu wenig Kitaplätze gibt“, sagte Golze. Sie kritisierte, Deutschland sei in Fragen der Kinderbetreuung immer noch in Ost und West gespalten. Ursache ist für die Linken-Politikerin das zu geringe Angebot an öffentlichen Kinderbetreuungsplätzen. „Die Nachfrage nach dem Betreuungsgeld in den neuen Bundesländern, in denen es traditionell viele Betreuungsplätze gibt, ist gering“, argumentierte Golze. „Dort, wo die Eltern aufgrund fehlender Kitaplätze keine echte Wahlfreiheit haben, wird das Betreuungsgeld zum Notanker.“ Manuela Schwesig müsse „endlich ihr angekündigtes Betreuungsausbaupaket auf den Tisch legen“.
ARBEITSMARKT
Die Erwerbstätigkeit von Frauen steigt in Deutschland unter älteren Frauen am stärksten
zwd Wiesbaden (kl). Mit einer Quote der Erwerbstätigkeit unter Frauen von 71,5 Prozent lag Deutschland im Jahr 2012 über dem europäischen Durchschnitt von 62,3 Prozent. Höhere Erwerbstätigenquoten verzeichneten allein die Niederlande (71,9 %), Dänemark (72,2 %), Finnland (72,5 %) und Schweden (76,8 %). Der größte Anteil der Steigerung an der Erwerbsbeteiligung seit 2002 ist auf ältere Frauen zurück zu führen: Von den insgesamt 17,7 Millionen weiblichen Erwerbstätigen waren 2012 insgesamt 38,7 Prozent aus der Altersgruppe zwischen 60- und 64-Jahren. Im Jahr 2002 waren lediglich 14,5 Prozent der Frauen in diesem Alter berufstätig gewesen, meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) am 7. März.
Im Vergleich zu den erwerbstätigen Männern nehmen Frauen in Deutschland aber immer noch deutlich seltener am Erwerbsleben teil. Unter den Männern von 20 bis 64 Jahren lag die Erwerbstätigenquote 2012 bei 81,8 Prozent.
GESUNDHEIT
Schwangerschaftsabbrüche gehen leicht zurück
zwd Wiesbaden (kl). 2013 haben insgesamt 3,8 Prozent weniger Frauen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen als im Vorjahr. In den meisten Fällen der circa 102.800 Schwangerschaftsabbrüche 2013 waren die Frauen zwischen 18 und 34 Jahren alt (74 %). 15 Prozent waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren und 8 Prozent über 40 Jahren. Der Anteil der unter 18-Jahrigen lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei 4 Prozent. Damit sank die Anzahl der Minderjährigen innerhalb eines Jahres um 220 auf circa 3.600.
Der größte Anteil der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurde nach der gesetzlichen Beratungsregelung vorgenommen (96 %). Die restlichen Abbrüche beruhten auf medizinischen und kriminologischen Indikationen (4 %). Dabei kam es in 20 Fällen zu einem Schwangerschaftsabbruch aufgrund von einer Sexualstraftat (kriminologische Indikation), teilte Destatis-Experte Hans-Jürgen Heilmann am 13. März dem zwd mit. Medizinische Komplikationen waren 3.703 Mal die Ursache.
zwd Wiesbaden (kl). In den vergangenen fünf Monaten hat so gut wie kein Vater in Deutschland Betreuungsgeld beantragt oder bezogen. 95 Prozent der Personen, die bis zum 31. Dezember Betreuungsgeld erhielten, waren Mütter. Insgesamt kam es seit der Einführung am 1. August 64.877 Mal zur Bewilligung und Auszahlungsanweisung der Geldleistung. Eltern erhalten derzeit 100 Euro monatlich, wenn sie auf eine öffentliche Betreuung ihrer Kinder zwischen einem und drei Jahren verzichten. Nach den Ergebnissen der ersten statistischen Erhebung zu den tatsächlichen Leistungsbezügen des Betreuungsgeldes betrug der männliche Anteil an Beziehenden in Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal knapp zwei Prozent. In Bremen erhielten Männer mit einem Anteil von neun Prozent im Bundesdurchschnitt am häufigsten Betreuungsgeld, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 13. März mit.
79 Prozent der LeistungsempfängerInnen waren in dem fünfmonatigen Erhebungszeitraum verheiratet und 18 Prozent ledig. Die restlichen Leistungsbeziehenden waren geschieden, verwitwet oder lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Beinahe 78 Prozent der BetreuungsgeldempfängerInnen beantragten die maximal mögliche Bezugsdauer von 22 Monaten. Dabei fiel die Bezugsdauer in den neuen Bundesländern mit 13,1 Monaten deutlich kürzer aus als im früheren Bundesgebiet mit 19,7 Monaten. Abgewiesene und noch nicht bewilligte Anträge wie auch Anträge, für die noch keine Leistungen ausgezahlt wurden, flossen nach Angaben des Statischen Bundesamtes nicht in die Erfassung ein.
Fehlende Betreuungsplätze machen Betreuungsgeld für Familien zum „Notanker“
Die stellvertretende Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Diana Golze, bewertete die Ergebnisse zur Inanspruchnahme des Betreuungsgeldes als „Warnschuss“, auf den Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) nun dringend reagieren müsse. Das Betreuungsgeld werde „ausschließlich“ von Müttern und vorrangig dort nachgefragt, „wo es zu wenig Kitaplätze gibt“, sagte Golze. Sie kritisierte, Deutschland sei in Fragen der Kinderbetreuung immer noch in Ost und West gespalten. Ursache ist für die Linken-Politikerin das zu geringe Angebot an öffentlichen Kinderbetreuungsplätzen. „Die Nachfrage nach dem Betreuungsgeld in den neuen Bundesländern, in denen es traditionell viele Betreuungsplätze gibt, ist gering“, argumentierte Golze. „Dort, wo die Eltern aufgrund fehlender Kitaplätze keine echte Wahlfreiheit haben, wird das Betreuungsgeld zum Notanker.“ Manuela Schwesig müsse „endlich ihr angekündigtes Betreuungsausbaupaket auf den Tisch legen“.
ARBEITSMARKT
Die Erwerbstätigkeit von Frauen steigt in Deutschland unter älteren Frauen am stärksten
zwd Wiesbaden (kl). Mit einer Quote der Erwerbstätigkeit unter Frauen von 71,5 Prozent lag Deutschland im Jahr 2012 über dem europäischen Durchschnitt von 62,3 Prozent. Höhere Erwerbstätigenquoten verzeichneten allein die Niederlande (71,9 %), Dänemark (72,2 %), Finnland (72,5 %) und Schweden (76,8 %). Der größte Anteil der Steigerung an der Erwerbsbeteiligung seit 2002 ist auf ältere Frauen zurück zu führen: Von den insgesamt 17,7 Millionen weiblichen Erwerbstätigen waren 2012 insgesamt 38,7 Prozent aus der Altersgruppe zwischen 60- und 64-Jahren. Im Jahr 2002 waren lediglich 14,5 Prozent der Frauen in diesem Alter berufstätig gewesen, meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) am 7. März.
Im Vergleich zu den erwerbstätigen Männern nehmen Frauen in Deutschland aber immer noch deutlich seltener am Erwerbsleben teil. Unter den Männern von 20 bis 64 Jahren lag die Erwerbstätigenquote 2012 bei 81,8 Prozent.
GESUNDHEIT
Schwangerschaftsabbrüche gehen leicht zurück
zwd Wiesbaden (kl). 2013 haben insgesamt 3,8 Prozent weniger Frauen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen als im Vorjahr. In den meisten Fällen der circa 102.800 Schwangerschaftsabbrüche 2013 waren die Frauen zwischen 18 und 34 Jahren alt (74 %). 15 Prozent waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren und 8 Prozent über 40 Jahren. Der Anteil der unter 18-Jahrigen lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei 4 Prozent. Damit sank die Anzahl der Minderjährigen innerhalb eines Jahres um 220 auf circa 3.600.
Der größte Anteil der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurde nach der gesetzlichen Beratungsregelung vorgenommen (96 %). Die restlichen Abbrüche beruhten auf medizinischen und kriminologischen Indikationen (4 %). Dabei kam es in 20 Fällen zu einem Schwangerschaftsabbruch aufgrund von einer Sexualstraftat (kriminologische Indikation), teilte Destatis-Experte Hans-Jürgen Heilmann am 13. März dem zwd mit. Medizinische Komplikationen waren 3.703 Mal die Ursache.