zwd München. Die CSU hat ein Frauenproblem, das sogar Markus Söder, der mit 91,3 Prozent wiedergewählter Parteivorsitzende der CSU, anerkennt: „Wir schneiden bei den jungen Frauen verheerend ab“ gestand er auf dem Parteitag in München ein. In dem Leitantrag zur CSU-Parteireform „Aufbruch in eine neue Zeit – CSU: Die Volkspartei des 21. Jahrhunderts“ wurden demgemäß „kräftige Schritte“ angekündigt, um „den Frauenanteil in allen politischen Feldern und Aktivitäten der gesellschaftlichen Realität anzugleichen.“ Deshalb sollte die 40-Prozent-Frauenquote, die derzeit schon für Bezirks- und Parteivorstandsebene gilt, auch auf die Kreisverbände ausgeweitet werden.
Doch stand die Parteibasis dem gleichstellungspolitischen Vorhaben weniger begeistert gegenüber als ihr Parteivorsitzender. Viele christsoziale Männer aber auch CSU-Frauen sprachen sich gegen die Quotierung aus. Am Ende einigten sich die Quoten-Befürworter und Gegner auf einen Kompromiss, den die CSU-Frauenunion eingebracht hatte. Letztendlich blieb es bei der Regelung für die Kreisvorstände beim „Soll“. Eine Vorschrift zu einer höheren Repräsentanz von Frauen konnte auf dem Parteitag nicht durchgesetzt werden.