zwd Berlin/Washington, D.C.. Auf Grundlage der Mexico City Policys, die bereits 1984 unter dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan begonnen worden waren, erhalten nicht-US-amerikanische Nichtregierungsorganisationen, die Informationen und Dienstleistungen bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen anbieten bzw. für deren Legalisierung eintreten, keine finanzielle Unterstützung durch die US-Regierung. Nach Einschätzung der Bundesregierung könnten in humanitären Krisenkontexten daraus resultierende finanzielle Einschränkungen den Zugang zu lebensrettenden sexuellen und reproduktiven Gesundheitsleistungen, Präventionsmaßnahmen sowie zur medizinischen und psychosozialen Betreuung und Unterstützung von Überlebenden sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt schmälern. Schon im Zusammenhang mit der Wiedereinführung der MCP durch US-Präsident George W. Bush im Jahr 2001 hätten rund 20 Entwicklungsländer, vorrangig in Afrika, Engpässe beim Zugang zu Verhütungsmitteln gemeldet.
Welche konkreten finanziellen Auswirkungen die MCP haben werde, sei derzeit noch schwer abzuschätzen, schreibt die Bundesregierung. Die International Planned Parenthood Federation (IPPF) schätze die bisherigen Einbußen an Fördergeldern für Projekte ihrer Mitgliedsorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika jedoch auf gut 50 Millionen US-Dollar.