In einem Interview mit der FAZ (Ausgabe vom 17,04.) bezeichnete die
KMK-Vizepräsidentin die Zusammenführung von Bildung und frühkindlicher
Förderung mit der Familienpolitik in einem Ministerium der neuen
Regierung als Chance für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Ausgehend von
der Erkenntnis, dass der Schlüssel für bessere Bildung im Bereich der
frühkindlichen Bildung liege, sollten nach Auffassung von Prien die
Eltern stärker in die Verantwortung genommen werden. Denn
Bildungsprozesse seien eine gemeinsame Aufgabe von Eltern, Kita und
Schule.
Für das künftige Ressort geht es nach den
Worten der CDU-Politikerin darum, Impulse für Zusammenhalt und
Generationengerechtigkeit aus der Mitte der Gesellschaft zu geben.
Bisher seien diese Fragestellungen in den vergangenen Jahren häufig nur
von den Rändern und aus der Minderheitenperspektive betrachtet
worden.Prien plädierte für eine gemeinsame Strategie mit den Ländern,
mittels Sprachdiagnostik und Sprachförderung Bildungsbiographien
zwischen null und zehn Jahren aus einem Guss zu ermöglichen.
Entscheidend für den Erfolg in der neuen Legislaturperiode des
Bundestages sei, eine reibungslosere Zusammenarbeit zwischen Bund und
Ländern unter Achtung der jeweiligen föderalen Zuständigkeiten zu
organisieren. Daran hat es in der Ära der vormaligen
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) gemangelt. Prien
sieht das als eine wichtige Aufgabe des(r) neuen Bundesministers(in) für
Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend an.
Verständigung über gemeinsame Ziele über Partei- und Ländergrenzen hinweg
Bereits am
20. Januar hatte Prien für einen ernst gemeinten Versuch geworben, über
Partei- und Ländergrenzen hinweg konkrete gemeinsame Ziele zur
Verbesserung von Schüler:innen-Leistungen zu benennen. In einem von der
Wübben-Stiftung initiierten Sammelband
"Bessere Bildung 2035" hatte die CDU-Ministerin gemeinsam mit Ihren KMK-Kolleginnen Stefanie Hubig (SPD, Rheinland-Pfalz) und Theresa Schopper (Grüne, Baden-Württemberg) eine Kraftanstrengung aller Länder gemeinsam mit dem Bund gefordert. Ziel seien
- 50 Prozent weniger Schüler:innen, die nicht über Mindeststandards in Deutsche und Mathematik verfügen,
- 50 Prozent weniger Scchulabgänger:innen ohne Abschluss und eine
- 20-prozentige Verringerung des Zusammenhangs zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzen im Sinne von mehr Bildungsgerechtigkeit.
(siehe auch zwd-POLITIKMAGAZIN, Nr. 406 Seite 25ff.).
Lesen Sie auch den Kommenentar zu der Veröffentlichung "Bessere Bildung 2035" aus der Feder des zwd-Kolumnisten Dr. Ernst Dieter Rossmann.