GESCHLECHTERGERECHTIGKEIT : UN-Direktorin fordert Geschlechterparität weltweit

11. Juni 2019 // Julia Trippo

In nur elf Länder dieser Welt sind geschlechterparitätische Parlamente politische Realität. Die Direktorin von UN-Women International, Phumzile Mlambo-Ngcuka, forderte in einem Interview mit der Thomson Reuters Foundation bis 2020 eine Verdopplung der Kabinette, in denen Männer und Frauen gleichermaßen vertreten sind.

UN-Women-Direktorin Phumzile Mlambo-Ngcuka. - Bild: wikimedia.org
UN-Women-Direktorin Phumzile Mlambo-Ngcuka. - Bild: wikimedia.org

zwd London. Um die Repräsentanz von Frauen in der Politik zu erhöhen, müsse es nach Ansicht von Phumzile Mlambo-Ngcuka in Ländern, in denen Wahlen stattfinden, Priorität haben, Frauen und Männer gleichermaßen in Spitzenpositionen zu bringen. Eine 50:50-Aufstellung der Kabinette würde auch Jungen helfen zu verstehen, dass „Vielfalt eine normalere Lebensweise als Ausgrenzung ist“.

Nach dem Urteil der UN-Women-Direktorin würden Frauen neue Perspektiven in das politische Geschäft bringen. Mlambo-Ngcuka stützt sich auf ihre eigene Erfahrung als Energieministerin in Südafrika. So konzentrierte sie sich nach ihrem Amtseintritt 1999 zunächst auf den Ausbau der Elektrifizierung des ländlichen Raums, um die Belastung für die Frauen zu verringern, die sonst viel Zeit für das Sammeln von Brennholz aufwenden mussten.

Bis zum September nächsten Jahres erhofft sich die ehemalige Vizepräsidentin Südafrikas einen Anstieg von elf auf 25 Staaten, die ihre Parlamente paritätisch besetzen. Im Jahr 2020 wird das Jubiläum des 25. Geburtstags der Vierten Frauenrechtskonferenz 1995 gefeiert, auf der 189 Länder die Beijing-Resolution unterschrieben, einem Meilenstein in der Frauenpolitik.

Artikel als E-Mail versenden