FÖRDERUNG VON FRAUEN IN DER KUNST : Verleihung des Gabriele Münter Preises

14. März 2017 // Berlin zwd (mb/ticker).

  • Europas erster Kunstpreis für Künstlerinnen, die älter als 40 Jahre sind
  • Münchner Künstlerin Beate Passow ist die 7. Preisträgerin

  • © Birte Zellentin „Künstlerinnen der Altersgruppe ab 40 sind bei den hoch dotierten Auszeichnungen deutlich unterrepräsentiert“, sagte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig am Dienstagabend, nachdem sie der Künstlerin Beate Passow den Gabriele Münter Preis verliehen hat. In der Akademie der Künste in Berlin nahm die Münchner Installations-, Foto- und Collagekünstlerin der renommierte Preis entgegen, der mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert ist.

    Die Welt mit den Augen besonderer Künstlerinnen zu sehen

    Der Gabriele Münter Preis ist der renommierteste Kunstpreis für Bildende Künstlerinnen in Deutschland und europaweit der erste Kunstpreis, der sich ausschließlich an Künstlerinnen wendet, die älter als 40 Jahre sind. Ausgelobt wird der Gabriele Münter Preis vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), dem Frauenmuseum Bonn sowie der GEDOK, dem Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer.

    Schwesig betonte die Bedeutung des Preises: „Der Verleihung des Gabriele Münter Preis macht die Kunst dieser Frauen sichtbarer und schließt die ungerechte Lücke in der Förderung.“ Die Ministerin freue sich, dass die siebte Vergabe des Gabriele Münter wieder die Möglichkeit gebe, die Welt mit den Augen besonderer Künstlerinnen zu sehen, allen voran mit denen von Beate Passow.“ Passow vertrete von den 20 Künstlerinnen, die es in die finale Runde geschafft haben, politsch wie feministisch eine der radikalsten künstlerischen Positionen.

    Rund 1000 Bewerbungen eingegangen

    Neben dem Hauptpreis für Beate Passow, Jahrgang 1945, wurden weitere 19 Künstlerinnen ausgezeichnet und eingeladen, ihre Werke vom 15. März bis zum 17. April in der Akademie der Künste in Berlin und anschließend vom 7. Mai bis 9. Juli im Frauenmuseum Bonn zu zeigen: Franca Bartholomäi, Tremezza von Brentano, Nezaket Ekici, Mane Hellenthal, Margareta Hesse, Verena Kyselka, Ute Lindner, Anja Luithle, Alice Musiol, Eva von Platen-Hallermund, Sibylle Prange, Vera Röhm, Christine Rusche, Heike Ruschmeyer, Corinna Schnitt, Uta Schotten, Rose Stach, Melanie Wiora und Uta Zaumseil.
    Knapp 1000 Frauen hatten sich für den Gabriele Münter Preises 2017 beworben, bisherige Preisträgerinnen sind Thea Richter und Gudrun Wassermann (1994), VALIE EXPORT (1997), Rune Mields (2000), Ulrike Rosenbach und Cornelia Schleime (2004), Leni Hoffmann (2007) und Christiane Möbus (2010).


    Benannt ist der Preis nach der emanzipierten deutschen Malerin Gabriele Münter (1877 bis 1962), die durch ihre Zugehörigkeit zur Künstlergemeinschaft „Blauer Reiter“ bekannt wurde und maßgeblich an der Entwicklung der abstrakten Malerei in Deutschland beteiligt war. 1994 wurde der Preis vom Frauenmuseum Bonn ins Leben gerufen und wird gemeinhin alle vier Jahre vergeben.
    Die auswählende Fachjury setzte sich zusammen aus Prof. Ines Bruhn (Hochschule Zwickau/Chemnitz), Prof. Birgit Hein (Akademie der Künste, Berlin). Ulrike Kremeier (dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus), Ute Pauling (ARD), Prof. Ulrike Rosenbach (Preisträgerin des GMP 2004), Rein Wolfs (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn), Martina Gräfin von Bassewitz (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Gerlinde Förster (GEDOK), Marianne Pitzen Frauenmuseum, Bonn) und Ulla Windheuser-Schwarz (BBK).

    Bildquelle des 2. Bildes: "Burkas im Biergarten" von Beate Passow.
    Serie: Mode und Bewusstsein. Foto auf Acrylglas kaschiert, 2006
    Bildrechte: Beate Passow. VG Bild-Kunst 2017

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