zwd Wiesbaden. Demnach konzentriert sich die Ausbildungswahl der Frauen unabhängig vom erreichten Schulabschluss viel stärker auf die geschlechtsspezifischen Top-5-Berufe als bei den Männern. Bei Frauen sind dies Kauffrau für Büromanagement, Medizinische Fachangestellte, Kauffrau im Einzelhandel, Verkäuferin und Zahnmedizinische Fachangestellte. Bei Männern beliebt sind vor allem Kfz-Mechatroniker, Kaufmann im Einzelhandel, Elektroniker, Fachinformatiker und Industriemechaniker. Destastis zufolge schlossen im Jahr 2017 38 Prozent der Frauen einen Ausbildungsvertrag in einem „ihrer“ Top-5-Berufe ab, aber nur 22 Prozent der Männer.
Auch der Schulabschluss spielt eine Rolle. Während bei Ausbildungsanfängerinnen mit Hauptschulabschluss eine Ausbildung zur Verkäuferin auf Platz 1 lag (15 % der angehenden Auszubildenden), begannen Frauen mit mittlerem Schulabschluss am ehesten eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (12 %) und Frauen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement (13 %). Männer mit Hauptschul- und mittlerem Abschluss entschieden sich am häufigsten für eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker (jeweils 8 %) und Männer mit Hochschul- oder Fachhochschulreife für eine Ausbildung zum Fachinformatiker (9 %).
42 Prozent der 516.000 angehenden Azubis hatten 2017 einen mittleren Abschluss, 29 Prozent die Fachhochschul- oder Hochschulreife und 24 Prozent einen Hauptschulabschluss. Insgesamt verteilten sich die Azubis auf 470 Ausbildungsberufe. Mit höherem Schulabschluss verbessert sich in jedem Fall der Zugang zum Angebot der dualen Berufsausbildung: Personen mit höheren Abschlüssen können Ausbildungsberufe ergreifen, die Personen mit niedrigerem Abschluss beispielsweise aufgrund der Einstellungsvoraussetzungen oder der Bewerbersituation häufig verwehrt bleiben. So sind vier der Top-5-Berufe von Ausbildungsneulingen mit Hochschul- oder Fachhochschulreife nicht in den Top 5 der anderen Abschlüsse zu finden.