Der Deutsche Kulturrat hat sich - wie bereits nach der Bundestagswahl 2017 - dafür eingesetzt, dass die politisch Verantwortlichen im Deutschen Bundestag bei der Besetzung der Ausschussvorsitze im Deutschen Bundestag ein besonderes Augenmerk darauf richten, dass der Ausschuss für Kultur und Medien im Parlament eine besondere Verantwortung für die Kunst- und Medienfreiheit sowie die Erinnerungskultur trägt. Der Ausschussvorsitz dürfe daher nicht an die AfD gehen, die dieser besonderen Verantwortung nicht gerecht werden könne. Das Sondierungspapier - noch viele Leerstellen Im Sondierungspapier der Parteispitzen zur Vorbereitung einer Ampelkoalition finden sich zum Thema Kulturpolitik nur zwei Sätze: Vielfalt der Kultur – Sondierungspapier: “Wir wollen die Vielfalt und die Freiheit des Kulturlebens sichern. Wir setzen uns für eine starke Kulturszene und Kreativwirtschaft ein, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden.” (Solo-)Selbstständige - Sondierungspapier: “Wir wollen Selbständigkeit durch bessere Gründungsförderungen sowie einen Abbau unnötiger Bürokratie fördern. Gleichzeitig wollen wir die Absicherung für (Solo-)Selbständige verbessern.” Die Mitglieder der AG Kultur und Medien (SPD, B'90/DIE GRÜNEN und FDP) Die Arbeitsgruppe Kultur & Medien im Rahmen der Koalitionsverhandlungen hat also noch viel zu tun, um auf drei Seiten die Kernaussagen zu diesem Themenbereich zusammenzufassen. Der AG gehören folgende Mitglieder an: SPD
B'90/DIE GRÜNEN
FDP
Noch mehr Lektüre... Der vom zwd-POLITIKMAGAZIN herausgegebene Abgleich von Aussagen des Sondierungspapiers und den zugehörigen wahlpolitischen Aussagen der Parteien finden Sie hier. Lesen Sie auch die vergleichende Übersicht der kulturpolitischen Programme der Parteien zur Bundestagswahl 2021 im zwd-POLITIKMAGAZIN, Ausgabe 387
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ARBEITSGRUPPE KULTUR & MEDIEN ZUR VORBEREITUNG DER AMPEL-KOALITION : Wer verhandelt was bei Kultur- und Medienpolitik?
23. Oktober 2021 // Holger H. Lührig
Die 12-köpfige Verhandlungsgruppe von SPD, Grünen und FDP für den Bereich Kultur- und Medienpolitik steht fest: Die drei Parteien entsenden jeweils vier Politiker:innen, angeführt vom Hamburger Kultursenator und Scholz-Vertrauten Carsten Brosda für die SPD, der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth für die Grünen und dem FDP-Haushaltsexperten Otto Fricke. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen sowohl die Frage nach einem eigenständigen Bundeskulturministerium als auch ein aktueller Appell des Deutschen Kulturrates, den Vorsitz des Bundestagskulturausschusses nicht der AfD zu überlassen.
