„Statt fauler Kompromisse brauchen wir eine Reform aus einem Guss, die Dauerstellen für Daueraufgaben, verlässliche Karrierewege, gleiche Chancen für alle und Gestaltungsmöglichkeiten für die Tarifpartner eröffnet“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Freitag in Berlin mit Blick auf eine gemeinsame Stellungnahme der GEW mit weiteren Organisationen, die Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Studierende vertreten.
Mit ihrem „missratenen Eckpunktepapier habe sich Bundesbildungs- und -forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in eine Sackgasse manövriert. Der Ausweg muss nach Auffassung der GEW in einer berechenbaren Perspektive für Dauerstellen bestehen, Statt promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach drei Jahren aus dem System zu kicken, sei eine gesetzliche Regelung erforderlich, die keine Befristung der Postdocs ohne Entfristungszusage beinhalte! Statt wachsweicher Soll-Bestimmungen sind nach den Worten Kellers verbindliche und konkrete Vorgaben für die Mindestlaufzeiten der Verträge erforderlich: „Statt Wissenschaftler:innen, die Nachteile durch Kinderbetreuung oder Beeinträchtigungen haben, mit einer unverbindlichen Option auf Vertragsverlängerung abzuspeisen, brauchen diese einen einklagbaren Anspruch auf Nachteilsausgleich. Statt an der Tarifsperre im WissZeitVG herumzudoktern, muss diese ohne Wenn und Aber aus dem Gesetz gestrichen werden, damit Gewerkschaften und Arbeitgeber faire tarifvertragliche Befristungsregeln aushandeln können“, betonte Keller.
Info: Die gemeinsame Stellungnahme der Beschäftigten- und Studierendenvertretungen kann auf der GEW-Website heruntergeladen werden.
Das zwd-POLITIKMAGAZIN hatte dem Thema in Ausgabe 392 eine Titelgeschichte gewidmet. Download hier.