zwd Stuttgart. „Kommt noch eine Werbekampagne zur Rettung der Haupt- bzw. Werkrealschulen oder läutet nun mittlerweile bereits endgültig das Totenglöcklein?“, fragt der VBE. Trotz der hervorragenden pädagogischen Arbeit wählten die wenigsten Schüler*innen bzw. deren Eltern diese Schulart aus Überzeugung. „Wenn sich nicht bald etwas bei den Hauptschulschulen tut, steht diese Schulart nicht auf der ,Roten Liste‘ der aussterbenden Arten, sondern verschwindet bald völlig aus der Schullandschaft,“ beklagt der gewerkschaftliche Berufsverband der Lehrer*innen. Immer mehr Hauptschulen im Land müssten zwangsläufig schließen, weil sich dort kaum noch Schüler*innen anmeldeten. Einst habe es über 1.200 Hauptschulen in Baden-Württemberg gegeben.
Grundschüler*innen mit einer Hauptschulempfehlung wollten ihren Abschluss meist an einer Realschule oder an einer Gemeinschaftsschule ablegen. „Und wenn sie sich bewusst für eine Hauptschule/Werkrealschule entscheiden, finden sie meist gar keine mehr in räumlicher Nähe“, warnt der VBE. Er bemängelte zudem, dass man auch von einer finanziellen Würdigung der Arbeit der Hauptschullehrkräfte – nach einem vorübergehenden Versuch, besonders engagierte Kollegen nach A 13 zu befördern, – rasch wieder Abstand genommen hatte. Lediglich neu eingestellte Lehrer*innen an Hauptschulen erhalten jetzt die Besoldung, die auch Realschullehrer bekommen. „Alte Hasen“, die den neuen Lehrkräften in der beamtenrechtlichen Probezeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, verdienen mit A12 statt A13 jedoch deutlich weniger.