TITELTHEMA: KINDERBETREUUNG
Große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit zwd Berlin (sh). Derweil der Begriff „Kindergarten“ als Lehnwort international Karriere gemacht hat, fehlen im Ursprungsland des Namens noch immer Betreuungsplätze für die Kleinsten. Die einen Eltern organisieren aus diesem Grund Proteste, um ihr Kind ein paar Stunden am Tag in einer Kita betreuen lassen zu können. Andere trauern noch immer nach seiner Abschaffung dem Betreuungsgeld – auch als „Herdprämie” bekannt – nach. Von Nord nach Süd, von West nach Ost liegen in der Bundesrepublik Meinungen, Standards und Realitäten bei derKinderbetreuung weit auseinander. ab Seite 8 FRÜHKINDLICHE BILDUNG
Hilda Lührig-Nockemann: Die Gene sind nicht allein verantwortlich zwd Berlin. Kinder, die mehrere Jahre eine Kindertageseinrichtung besucht haben, haben zu Beginn der Grundschulzeit höhere Mathematik- und Lesekompetenzen. Zudem verbessert sich der deutsche Wortschatz bei türkischen Kindern signifikant. Das geht aus dem am 22. Juni erschienenen Bericht „Bildung in Deutschland 2018“ hervor und könnte eine Grundlage für einen neuen Vorstoß zur Einführung der Kindergartenpflicht sein. Die Idee ist allerdings nicht unumstritten, wie aus den Statements der Mitglieder der Kinderkommission des Deutschen Bundestages (S. 17) und den Beiträgen zur Debatte (S. 18) deutlich wird. ab Seite 14 DEBATTE
„Ist eine Kita-Pflicht die Basis für Chancengleichheit in der Bildung?“
Stellungnahmen der Mitglieder der Kinderkommission des Bundestages (alle MdBs) - Bettina M. Wiesmann (CDU), Vorsitzende der Kinderkommission
- Susann Rüthrich (SPD)
- Norbert Müller (Linke)
- Sven Lehmann (Grüne)
- Matthias Seestern-Pauly (FDP)
ab Seite 17
Beiträge aus Wissenschaft und Praxis
- Dr. Heidemarie Arnhold
- Prof. Dr. Bernhard Kalicki
- Henrike Tetz
- Mirjam Krah
- Prof.´in Dr. Karin Gottschall
- Dr. Ilka Hoffmann
ab Seite 18
GASTBEITRAG: PROF. DR. HANS-GÜNTHER ROSSBACH
„Es gibt keine einfache Antwort“ (zwd Berlin). Allein drei Arbeitsbereiche des ehemaligen Inhabers des Lehrstuhls für Elementar- und Familienpolitik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sind auf frühkindliche Bildung ausgerichtet: Qualitätsfeststellung in Institutionen der Früherziehung und Curricularentwicklung im Kindergarten/Bildungsfragen im Kindergarten sowie Längsschnittanalysen der Auswirkungen der frühkindlichen Betreuungen. Nicht erstaunlich, dass Professor Hans-Günther Roßbach die Frage “Ist eine Kita-Pflicht die Basis für Chancengleichheit in der Bildung?” nicht mit ja oder nein, sondern mit einem differenzierten Blick beantwortet. Seite 20
FRAUEN & GLEICHSTELLUNG
KOMMENTAR Holger H. Lührig: Schäbige Sommerloch-Debatte über Kindergeld-Zahlungen ins Ausland zwd Berlin. Das "Sommerloch" ist eine prächtige Zeit für die Journaille, Themen in Szene zu setzen, die sonst kaum eine Schlagzeile wert wären. So geschehen mit der Debatte über Kindergeldzahlungen an EU-Ausländer*innen. ab Seite 3
GASTBEITRAG: CHRISTINA SCHILDMANN (HBSt)
Gender 4.0: Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten (zwd Berlin). Als im Februar in Davos die mächtigsten Wirtschaftsführer (und die sehr wenigen Wirtschaftsführerinnen) zum Weltwirtschaftsforum zusammenkamen, ereignete sich etwas Ungewöhnliches: Alle sprachen über Frauen und ihre zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Diskussionsanlass war eine Studie des Weltwirtschaftsforums, die am Vorabend des Forums erschien und zu dem Ergebnis kam: Die „Industrie 4.0“ gefährde vor allem Arbeitsplätze von Frauen: Von den 1,4 Millionen Jobs, die bis 2024 allein in den USA vom digitalen Wandel der Arbeitswelt bedroht seien, werde die Mehrheit (57 %) von Frauen ausgeübt. Damit bekam eine Frage öffentliche Aufmerksamkeit, die in der Fachwelt bislang nur in der Nische diskutiert wurde: Wie wirkt sich die Digitalisierung eigentlich auf das Geschlechterverhältnis aus? ab Seite 3
ALLEINERZIEHENDE
Weiblich, teilzeitbeschäftigt, arm zwd Berlin (sh/jt). Die Zahl der Alleinerziehenden in Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Jedes fünfte Kind wächst mittlerweile in einem Haushalt mit nur einem Elternteil auf. Auch wenn die Zahl im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen hat, ist ein Drittel der Alleinerziehenden von materieller Armut bedroht, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen, die Anfang August in Berlin vorgestellt wurden. Seite 5
DIW-WOCHENBERICHT Höhere Position, größerer Gender Pay Gap zwd Berlin (sh). Zwar gilt für vollzeitarbeitende Frauen: Je höher die Hierarchieebene, desto besser der Verdienst. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen haben die Frauen jedoch am Monatsende durchschnittlich 30 Prozent weniger Lohn erwirtschaftet. Damit klafft die Lohnlücke in den Führungsetagen sogar 9 Prozentpunkte weiter auseinander als im Bundesdurchschnitt. Wie aus einer neuen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für den Zeitraum 2010-2016 hervorgeht, lassen sich die Gehaltsunterschiede maßgeblich auf die Berufserfahrung in Vollzeit zurückführen. Seite 6
PARAGRAF 219a STGB IM RECHTSAUSSCHUSS
Expert*innenstreit: Vier zu vier zu eins zwd Berlin (jt). Am 27. Juni haben neun Expert*innen vor dem Rechtsausschuss des Bundestages zum Paragrafen 219a Stellung bezogen und die Fragen der Abgeordneten beantwortet. In der öffentlichen Anhörung wurde eine hitzige Debatte um den Strafgesetzbuchparagrafen geführt, der Werbung und Informationen über Schwangerschaftsabbrüche durch Ärtz*innen verbietet. Hintergrund der Anhörung sind drei Gesetzentwürfe aus der Bundestagsopposition, die die Abschaffung beziehungsweise Änderung des Paragrafen fordern. Seite 7
FRAUEN & GESUNDHEIT
KONZERTIERTE AKTION PFLEGE
Schulterschluss in harten Zeiten zwd Berlin (sh). Jens Spahn (CDU), Franziska Giffey und Hubertus Heil (beide SPD) haben in Berlin die Konzertierte Aktion Pflege vorgestellt. Mit ihrem ressortübergreifenden Projekt wollen Gesundheitsminister, Familienministerin und Arbeitsminister die Pflege aus der Krise holen. Zahlen zum Fachkräftemangel machen deutlich: Der Schulterschluss zwischen den Ministerien ist nötig. ab Seite 11
KULTUR & GESELLSCHAFT
FRAUEN IN KULTUR UND MEDIEN
Welchen Rang haben Kulturfrauen auf der politischen Agenda? zwd Berlin (no). Frauen in Kultur und Medien hatte Kulturstaatsministerin Prof.´in Monika Grütters (CDU) angekündigt. Das war im Juli 2017 auf der Abschlussveranstaltung des von ihr initiierten Runden Tisches „Frauen in Kultur und Medien“, in dessen Rahmen sie und prominente Teilnehmer*innen den erarbeiteten Maßnahmenkatalog an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichten. Ein Jahr später wirft die kulturpolitische Sprecherin der Linken, Simone Barrientos, der Kulturstaatsministerin vor, ihre Antworten seien „für diejenigen, die sich für Gleichberechtigung in der Branche einsetzen, […] ein Schlag ins Gesicht“. Gemeint waren die Antworten der Bundesministerin auf die Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion (Drs. 19/03369) nach Umsetzung und Planung der vom Runden Tisch vorgeschlagenen Maßnahmen. ab Seite 29
NAMEN SIND NACHRICHTEN
- Juliane Leopold
- Prof.´in Jutta Allmendinger
- Fränzi Kühne
Seite 31
DIE LETZTE SEITE
100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT
Streiten für die Parität zwd Berlin (hr). Das Jubiläum des wichtigsten gleichstellungspolitischen Ereignisses wirft seine Schatten voraus: 100 Jahre Wahlrecht für Frauen. Erst am 12. November ist der Stichtag. Dementsprechend wird Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) Ende Oktober die Jubiläumskampagne offiziell vorstellen. Jedoch schon seit März dieses Jahres wird auf der Kampagnen-Website für das Ziel „Parität“ gearbeitet. Seite 32
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