zwd Berlin. Unter dem Motto: „Aber jetzt rede ich“ sollen neue Spots für Hörfunk und Fernsehen auf die Problematik aufmerksam machen. Unterstützer*innen können auch in den Sozialen Medien mit dem Hashtag #schweigenbrechen die Kampagne verbreiten.
Die Zahlen sind alarmierend: Jede dritte Frau erfährt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt, aber nur 20 Prozent der Betroffenen suchen sich Hilfe. Das Hilfetelefon, welches unter der Schirmherrschaft von Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) steht, ist ein Angebot, um Lücken im Unterstützer- und Beratungssystem zu schließen.
Bei einem Empfang anlässlich der neuen Kampagne im Bundesfrauenministerium am Donnerstag erklärte sie, den weiteren Ausbau und die finanzielle Absicherung von Einrichtungen, beispielsweise Frauenhäusern oder Beratungsstellen durch ein Förderprogramm zu gewährleisten. Dafür stehen im Haushaltsplan 2019 ihres Ministerium insgesamt 6,1 Millionen Euro zur Verfügung, so Giffey. 2020 sollen es 35 Millionen Euro werden. Rund 100 Millionen Euro sind bis zum Jahr 2020 für das Aktionsprogramm geplant.
Mehr als 143.000 Beratungen wurden seit der Gründung des Hilfetelefons „Gewalt an Frauen“ durchgeführt und der Bedarf steigt stetig an. Diese Entwicklung sei auf die wachsende Bekanntheit des Angebots zurückzuführen, sagte Petra Söchting, Leiterin des Hilfetelefons. Anlässlich der neuen Kampagne berichtete sie, dass es nach dem Start der Aktion bereits einen Anstieg an Anrufen beim Hilfetelefon gegeben habe.
Das kostenlose Hilfetelefon ist rund um die Uhr zu erreichen, das Angebot ist anonym, barrierefrei und in 17 verschiedenen Sprachen verfügbar unter 08000116016.