zwd Berlin. Bis auf Prostatakrebs-Erkrankungen, Leukämien und Leberkrebs-Erkrankungen haben Frauen nachweislich bessere Überlebensraten in den fünf Jahren nach entsprechender Krebsdiagnose (siehe Grafik). Insbesondere bei Krebsbefall der Brustdrüsen haben Frauen mit 88 Prozent zu 73 Prozent bei Männern signifikant höhere Überlebenschancen.
(Quelle: BKK Gesundheitsreport 2019 / Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert-Koch-Institut)
Krebsart hat entscheidenden Einfluss auf Genesung
Die krebsbedingte Sterblichkeit unterscheidet sich bei Frauen als auch bei Männern je nach Diagnose teils enorm. Während beide Geschlechter bei Hautkrebs, Lymphdrüsenkrebs (Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin), Darmkrebs und Leukämien relativ hohe Überlebensprognosen von über 58 Prozent aufweisen, liegen die Werte bei Magen-, Speiseröhren-, Lungen-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs bei unter 33 Prozent.
Eine nur relativ geringe krebsbedingte Sterblichkeit weisen Frauen bei Melanomen der Haut (94 Prozent) oder bei Morbus Hodgkin-Erkrankungen (85 Prozent) auf. Sprich: Fünf Jahre nach Krebsdiagnose weisen die Überlebenden eine um sechs bzw. 15 Prozent höhere Sterberate gegenüber der Gesamtbevölkerung gleichen Alters und Geschlechts im gleichen Zeitraum auf.
Neubildungen dritthäufigste Ursache für stationäre Behandlung
Durchschnittlich jeder zehnte Behandlungsfall in der stationären Versorgung ist laut des BKK-Gesundheitsatlas' 2019 eine Neubildung. Damit stehen Neubildungen von Tumorzellen nach Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und des Muskel-Skelett-Systems an dritter Stelle der Diagnosehauptgruppen.
Geschlechterunterschiede im Erkrankungsalter
Die Fallzahlen von Krebserkrankungen weisen altersspezifisch zwischen den Geschlechtern ebenfalls signifikante Unterschiede auf (siehe Grafik unten). Die steigenden Fallzahlen bei Frauen im Alter von 25 bis 55 Jahren im Vergleich zu ihren männlichen Altersgenossen machen dies deutlich. Diese Tendenz ist laut BKK-Report dadurch begründet, „dass gerade bei den geschlechtsspezifischen Krebserkrankungen die mittleren Erkrankungsalter unterschiedlich sind“. So setzt bei Frauen der Gebärmutterhals- und Brustkrebs recht früh ab 25 Jahren ein, während Prostatakrebs bzw. der bei Männern deutliche häufigere Harnblasenkrebs eher ältere Personen ab Mitte 50 betrifft.
(Quelle: BKK Gesundheitsreport 2019 / Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert-Koch-Institut)
Der BKK Dachverband e.V. wurde im Januar 2013 als politische Interessenvertretung der betrieblichen Krankenversicherungen in Deutschland gegründet. Verbandsmitglieder sind aktuell 76 Betriebskrankenkassen (BKK) sowie vier BKK-Landesverbände.